Montag, 25. November 2013

DAS SOGENANNTE DRAUSSEN ...

Theatertipp: Sibylle Bergs femineurotischer Zeitgeistmonolog "es sagt mir nichts, das sogenannte draussen" in genial reduzierter Regie von Sebastian Nübling am Berliner Maxim Gorki Theater! Mit Rahel Jankowski, Suna Gürler, Nora Abdel-Maksoud und Cynthia Micas (v.l.n.r.). In der Kritikerumfrage von theater heute zum deutschsprachigen STÜCK DES JAHRES 2013/2014 gewählt.

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 Foto: (c) Thomas Aurin

Stimmen: 
Nachtkritik ("furiose Uraufführung")
Tagesspiegel ("Auf die neuen Gorki-Schauspieler/innen darf man sich sehr freuen!")
Berliner Zeitung ("ein reines Menschentheater")
Inforadio ("veritabler Hit")
stage&screen ("75 Minuten Theaterglück ... Kandidat fürs Theatertreffen!")
FAZ ("überbordende Girlpower")
Die Welt ("80 hinreissende Minuten")
Die Zeit ("Vier grandiose junge Darstellerinnen")
ZITTY ("Diese Frauenpowergang ist eine Wucht!")
siehe auch Cover & Titelstory von THEATER HEUTE (Dezemberausgabe 2013)

Die Badische Zeitung  über die Aufführungen beim Baseler Theaterfestival 2014: "So eine geballte Ladung Angry young women hat man im Theater (und anderswo) selten – oder überhaupt noch nicht – gesehen. ... (ein) fulminanter Sprachtanz der Darstellerinnen. Eine grandiose Leistung.


 Prädikat: Nicht verpassen!

Sonntag, 17. November 2013

der letzte herrscher



die städte ducken grau ins land sich
die blechlawinen rasen schneller
ein wind kommt auf mit einer spur von nacht
und der radar rotiert wie ein propeller
es blüht der stacheldraht mit dem geruch der macht

die züge wühln sich in den sommer
die lichter glimmen auf wie hundeaugen
die straßen winden sich wie schlangen
und berge ganz aus dingen die nichts taugen
die stöhnen so als wollten sie zu schrein anfangen

auf allen wassern liegt ein grüner nebel
und in den ställen brülln die tiere auf
und in den häusern drängen sich die leiber
und flüche steigen in den himmel auf
wie sonst das nachtgebet der weiber

ins herz des landes fahren schwarze wagen
mit dunklen fenstern und mit männern voll
und vor der villa wo sie halten spielt die blaskapelle
die hunde kläffen und gebärden sich wie toll
ein raunen geht durchs land wie eine welle

der letzte herrscher stirbt in dieser stunde
er schwingt den hammer und er winkt noch bis zuletzt
und mit dem letzten schimmer in der kalten iris
bricht auch die herrschaft seines grauen kabinetts
sekundenlang versinkt das land in wirrnis

der letzte herrscher stirbt in dieser stunde
die städte holen luft und atmen gierig ein
dann bricht ein schrei aus tausend kehlen durch die straßen
die vögel fliegen auf das land tankt farbe
und der himmel reißt sich
                                       frei



(songtext, geschrieben in allenstein/olsztyn, polen, mitte august 1989. es existiert eine aufnahme des liedes vom sommer 1990 aus einem tonstudio in wandlitz/waldsiedlung...)

Freitag, 13. September 2013

der sommer ist ...


Der Sommer ist vorbei,
Es ist nichts übrig geblieben,
Es ist schön an der Sonne,
Doch das genügt nicht.
Alles was es geben kann,
Wie ein Blatt mit fünf Zacken
Hat es sich auf meine Hand gelegt.
Doch das genügt nicht.
Weder das Gute noch das Böse
Sind umsonst geschehen.
Alles war hell und strahlend,
Doch das genügt nicht.
Das Leben nahm mich unter seine Fittiche,
Ich schütze mich - rettete mich,
Ich hatte wirklich Glück,
Doch das genügt nicht.

Die Blätter sind nicht verbrannt,
Die Äste nicht zerbrochen,
Der Tag ist klar wie Kristall,
Doch das genügt nicht.

Arsenij Tarkowski

Dienstag, 25. Juni 2013

wolken ...

Bögen und Flüsse aus Engelshaar
Und Eiskremschlösser in der Luft
Und Federschluchten überall
So blickte ich
auf Wolken  


Doch jetzt blockieren sie nur die Sonne
Sie regnen und schneien auf jedermann
So vieles hätte ich getan 
Doch
Wolken kamen dazwischen


Jetzt habe ich Wolken von beiden Seiten gesehen
Von oben und unten, doch irgendwie
Sind
es Wolkenillusionen, an die ich mich erinnere,
Ich kenne Wolken überhaupt nicht richtig

Monde und Junis und Riesenräder
Dieses schwindelige Tanzen das du fühlst
Wie jedes Märchen wahr wird
So blickte ich auf die Liebe
 

Doch jetzt ist es nur eine weitere Show
Du lässt sie lachend zurück, wenn du gehst
Und wenn's Dich schmerzt, lass es sie nicht wissen
Gib dich nicht selbst dran

Jetzt habe ich Liebe von beiden Seiten gesehen
Vom Geben und Nehmen, doch irgendwie
Sind es
Liebesillusionen an die ich mich erinnere,
Ich kenne die Liebe überhaupt nicht richtig

Tränen und Ängste und Stolz gefühlt
"Ich liebe dich"
laut heraus gesagt
Träume und Schemen und Zirkusgewimmel
So hab ich das Leben gesehen

Doch jetzt benehmen alte Freunde sich fremd
Sie schütteln den Kopf, sagen ich habe mich verändert
Gut, etwas geht verloren aber etwas kommt hinzu
Wenn man jeden Tag lebendig ist
 

Jetzt hab ich das Leben von beiden Seiten gesehen
Vom Gewinnen und Verlieren und irgendwie
Sind es Lebensillusionen, an die ich mich erinnere
Ich kenne das Leben überhaupt nicht richtig


Jetzt hab ich das Leben von beiden Seiten gesehen
Vom Gewinnen und Verlieren und irgendwie
Sind es Lebensillusionen, an die ich mich erinnere
Ich kenne das Leben überhaupt nicht richtig


...


THANK YOU, JONI

Donnerstag, 23. Mai 2013

EUGEN RUGE - IN ZEITEN DES ABNEHMENDEN LICHTS


Am Montag, dem 3. Juni 2013, war der deutsche Buchpreisträger von 2011 Eugen Ruge bei uns im Literatursalon am Kollwitzplatz zu Gast, um letztmalig über seinen legendären Roman "In Zeiten des abnehmenden Lichts" und dessen erstaunlichen weltweiten Erfolg zu sprechen - und daraus zu lesen.

WAS VON DIESEM BUCH ZU HALTEN IST: HIER.
                                                                                                                                                                        (Foto berliner literarische aktion)

Dienstag, 19. März 2013

Smoke & Slam

Am 22. März 2013 waren wir Gäste der internationalen Mobilize! Konferenz der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin mit Den SLAMOLUTIONS: Irina Bondas (UKR/D) und MC Jabber (UK) - Gastgeber MC MJ (bürgerlich ein gewisser Martin Jankowski). HIER der Audiomitschnitt der Session! Neben Visuals vom VJ René van der Waart kamen die Sounds diesmal von einer großartigen "live DJane" - der legendären ostdeutschen Jazzstimme Pascal von Wroblwesky!

Hier ein Video von ihrem letzten Album - Smoke on the Water vom "Seventies Songbook" ...


Sonntag, 17. Februar 2013

mantis


     gottesanbeterin

                                sumbawa, 2003

     bricht nacht herein
     schwirrt sie torkelnd heran
     krallt sich in die wand
     hebt die dürren arme

     sie wendet den kopf
     wenn ich wage zu atmen
     blickt aus lidlosen augen
     lange mich an

     tief in der nacht
          öffne ich die augen erneut
     immer noch sieht sie
          mich an