Donnerstag, 29. Januar 2015

Indonesische Literatur - Gegenwartsliteratur Indonesiens

Es gibt einen schwer zu erklärenden blinden Fleck in unserer westlich geprägten Wahrnehmung, der das kulturelle Schwergewicht Indonesien betrifft. Selbst unseren führenden deutschen Literaturexperten und Großkritikern dürfte es vermutlich schwerfallen, zehn wichtige Autoren Indonesiens zu benennen, geschweige denn, ihre größten Werke einzuordnen und zu erklären - und dies, obwohl der riesige Äquatorarchipel (über 17000 Inseln) nach Indien und den USA heute die drittgrößte Demokratie der Welt ist (derzeit über 250 Millionen Einwohner, Tendenz stark ansteigend) und einen boomenden Buchmarkt besitzt. Das hat seine Gründe, die durchaus in unserer europazentrierten Sichtweise liegen - aber nicht nur.

Bei zahlreichen literarischen Unternehmungen und auf Reisen zwischen Banda Aceh (Nordsumatra) und Biak (West-Papua) habe ich in den letzten zwölf Jahren durch zahlreiche literarische Kooperationen verschiedenste konkrete Einblicke in die vitale Vielfalt der indonesischen Gegenwartsliteratur, die Arbeit ihrer Autoren und Bewegungen, ihre Probleme und Reichtümer gewinnen können. 
 Um die großen Wissenslücken zu schließen, die uns deutschsprachigen Lesern im Bezug auf indonesische Literatur zu schaffen machen, habe ich 2014 einen Band mit Interviews, Porträts und Hintergrund-Essays mit den wichtigsten Namen und einführenden Informationen zur indonesischen Gegenwartsliteratur unter dem Titel "Indonesien lesen" zusammengestellt: Ein überblicksartiger Einstieg, der anhand verschiedener prägender Aspekte auch dem "Neueinsteiger" in das Thema wichtige Grundlagen über Geschichte, Trends und Besonderheiten der modernen indonesischen Literatur in gut lesbarer Form vermittelt. Die darin versammelten Gespräche, Aufsätze und Essays dokumentieren die konkreten Versuche, mich als der aktuellen indonesischen Literaturszene eng verbundener deutscher Autor der großen Unbekannten - der indonesischen Literatur - zu nähern, um ihre gesellschaftliche Hintergründe und die wesenseigene kulturelle Komplexität zu verstehen und besser begreifen zu können.

Allen, die sich über den aktuellen Stand der indonesischen Literatur informieren wollen, sei das Buch herzlich empfohlen! (Verlagsinfo und Bestellmöglichkeit HIER!)


Sonntag, 25. Januar 2015

sonnenfern

http://wetter-observer.de/wp-content/uploads/2013/05/abk%C3%BChlung.png













die gebirge in denen ich
wohne hinter dem tisch sind
weit von allen grenzen
und kein tag

hier lieg ich rücklings und allein
dich träumend: leuchtende kristalle
in dunkler weite verstreut
für augen unermesslich

hellwach im dunkel liegen
die enden meiner möglichkeiten
die quellen allen lichts zu erreichen
zwischen kälte und blindheit

nacht ist
sonne hinterm horizont 






Samstag, 10. Januar 2015

PEGIDA liebt CHARLIE HEBDO !?

Schmerzhafte Vorhersage: Auf der nächsten Pegida-Demo werden wir Hunderte "Je suis Charlie"-Poster sehen, und die Leute werden das auch tatsächlich ernst meinen. Denn ...

"...aus Pegida-Sicht haben die „Charlie Hebdo“-Mitarbeiter dadurch, dass sie sich trauten, den Islam zu kritisieren — im grausamsten Sinne des Wortes: ohne Rücksicht auf Verluste — , genau das getan, was sie in den deutschen Medien vermissen und was einen erheblichen Teil des „Lügenpresse“-Vorwurfs ausmacht."

(schreibt der kluge Blogger Stefan Niggermeier - der ganze, sehr lesenswerte Artikel HIER.)

Und wenn's ganz schlau käme, würden die neuen Pegidaposter gar einfach aus den antiislamischen Charlie-Hebdo-Karikaturen bestehen... *


 * Warum wohl verbietet Leipzig seinen Demonstranten die heldenhaften Charlie-Hebdo-Karikaturen? Der Gipfel der Heuchelei dort: Diese Bilder sind nur verboten, wenn Legida-Leute sie zeigen wollen... ansonsten sind sie unsterbliche Ikonen europäischer Meinungsfreiheit! Aua. Aufgrund zahlreicher Proteste wurde dieses Verbot allerdings nach wenigen Stunden wieder aufgehoben. Jetzt wird sie wieder sichtbar: Die Ähnlichkeit bis Kongruenz der Charlie-Hebdo-Karikaturen mit dem Denken der Pe/Le/XX/GIDA-Gemeinde!