die städte ducken grau ins land sich
die blechlawinen rasen schneller
ein wind kommt auf mit einer spur von nacht
und der radar rotiert wie ein propeller
es blüht der stacheldraht mit dem geruch der macht
die züge wühln sich in den sommer
die lichter glimmen auf wie hundeaugen
die straßen winden sich wie schlangen
und berge ganz aus dingen die nichts taugen
die stöhnen so als wollten sie zu schrein anfangen
auf allen wassern liegt ein grüner nebel
und in den ställen brülln die tiere auf
und in den häusern drängen sich die leiber
und flüche steigen in den himmel auf
wie sonst das nachtgebet der weiber
ins herz des landes fahren schwarze wagen
mit dunklen fenstern und mit männern voll
und vor der villa wo sie halten spielt die blaskapelle
die hunde kläffen und gebärden sich wie toll
ein raunen geht durchs land wie eine welle
der letzte herrscher stirbt in dieser stunde
er schwingt den hammer und er winkt noch bis zuletzt
und mit dem letzten schimmer in der kalten iris
bricht auch die herrschaft seines grauen kabinetts
sekundenlang versinkt das land in wirrnis
der letzte herrscher stirbt in dieser stunde
die städte holen luft und atmen gierig ein
dann bricht ein schrei aus tausend kehlen durch die straßen
die vögel fliegen auf das land tankt farbe
und der himmel reißt sich
frei
(songtext, geschrieben in allenstein/olsztyn, polen, mitte august 1989. es existiert eine aufnahme des liedes vom sommer 1990 aus einem tonstudio in wandlitz/waldsiedlung...)
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